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Werte-Sonnensystem

Enzyklopädie

Oder: “Das motivbasierte wertesystemische Sonnensystem”.

Auslöser für Wertvorstellung ist ein „Motiv“ oder besser „Grundmotiv“, welches eine Person dazu bringt, bestimmte Wertvorstellungen auszuleben. Im besten Fall sind es intrinsische Motive; in einigen Fällen sind diese Werte extrinsisch motiviert.

Hinweis: Extrinsisch motivierte Werte sollten auf Stimmigkeit überprüft werden. Bei extrinsischen Motiven – oder extrinsisch motivierte Werte – handelt es sich nur selten um die wahren Grundwerte eines Menschen.

Wie bei einem Sonnensystem kreisen teils sehr unterschiedliche Werte um ein Motiv und vereinzelt kreisen um bestimmte Werte (in diesem Fall meist Wertesysteme) verschiedenartige Trabanten, welche meist Werte, aber auch Attribute und Neigungen sein können.

Zunächst definieren wir den Begriff „Motiv“ im wertesystemischen Kontext wie folgt.

Das Motiv

Synonyme: Beweggrund, Antrieb, Ursache, Leitgedanke, Ansporn, Triebfeder.

Wortherkunft: Aus mittellateinisch „motivum“ (16. Jh.) = „Beweggrund“ und „môtîvus“ = „Bewegung bewirkend“.

Hinweis: Eine ausführliche Definition und Beschreibung des Begriffs „Motiv“ findest Du hier: https://www.wertesysteme.de/werte-glossar/motiv/ oder im Buch DgBdW.

Das Grundmotiv jedes Individuums ist „Überleben“ – mit dem form- und gedankenlosem Prinzip „egal wie“.

Daraus resultiert – je nach Umfeld (Elementaspekte), Konditionierung (Erziehung, Glaubensmodelle) und Lustaspekte (charakterliche Interessen, hormonelle Triebe, Süchte):

  1. auf der intuitiven Ebene (Bauch): „Absicht“ (manifestierendes Wollen ohne jeglichen Zweifel)
  2. auf der emotionalen Ebene (Herz): „Wille“ (oder Willenskraft)
  3. auf der rationellen Ebene (Kopf): „Intention“ (nur im Sinne von Bestreben, was aus bewusstem Wissen und Konditionierung zusammengefügt werden kann = Fokus, Konzentration, Strategie, Planung etc.)

Die von den akademischen Wissenschaften verwendeten Begriffe für Motive (destruktive und konstruktive) resultieren aus der Intention, sie begrifflich zu machen und können mannigfaltig systemisch aufgestellt und begriffen werden. Die meisten dort genannten Motive sind eher Wertvorstellungen oder Wertesysteme, da sie nicht die „Triebfeder“ (Ursache), sondern die „gelebte, sichtbare, messbare Effekte“ (gewünschte Wirkung) sind. Einige Begriffe können – je nach Kontext, Thema und Rolle – als Wert und/oder als Motiv genutzt werden, wie z. B.:

Andere Motive, wie Anatomie, Liebe, Lust und Vitalität, sind keine Werte, sondern eher wertesystemische Grundmotive, die – je nach Charakter und Zielstellung – mit zahlreichen Werten bestückt werden können.

Auf der spirituellen Entfaltungsebene ist das Motiv auch das „Thema“ (gesteigerte Form: „Drama“) mit den enthaltenen Aspekten, die jegliche gewünschte Wirkungen erzielen sollen, um ein ideales Szenario herzustellen, das als maximale Form des Überlebens bezeichnet werden kann.

Einem Motiv liegt in der Regel entweder ein bewusster oder oft unbewusster Mangel (Problem) oder ein gewünschtes Ideal (Ziel) zugrunde. Die Ursachen für Wertvorstellungen sind also unterschiedlich geprägt und motiviert. So wird zum Beispiel der Wert Gesundheit oft erst dann aktiviert und bewusst, wenn eine Krankheit vorliegt; die Werte Tüchtigkeit und Pünktlichkeit werden aktiviert, wenn es der Person selbst enorm wichtig ist, ein persönliches Ziel zu erreichen.

Für positive bzw. konstruktive Motive* haben wir in unserem Wortschatz nur wenige** Begriffe. Negative (destruktive) Beispiele sind Gier, Angst, Lob (brauchen), Neid, Eifersucht und Macht. Positive Motive sind Lust, Entfaltung und Liebe. Dagegen haben wir für „Wertvorstellungen“ einen reichhaltigen Fundus an Begriffen, welche genutzt werden, um das zugrunde liegende Motiv zu beschreiben und zu begreifen. So hat jedes Motiv sein eigenes und situationsabhängig individuelles kleines Wertesystem, bestehend aus 3 bis 7 Begriffe, mit dem es ausgedrückt, mitgeteilt und ausgelebt werden kann.

* Konstruktive Motive können im Kontext von Werten als selbstbestimmt, tugendhaft, ethisch und vernünftig bezeichnet werden.

** Siehe die Liste: Die 7 Grundmotive (konstruktive)

Motiv + Werte = System

Oder: „Das Aufstellen eines motivbasierten Wertesystems“

Ein fundamentales Gesetz der Physik besagt, dass ein geschlossenes System, das sich selbst überlassen wird, immer einen Gleichgewichtszustand anstrebt. Hier wirken die Gesetze von Synchronizität und Resonanz, welche in der Pythagoraschen Musik, der Physik, den Quantentheorien und der Hermetik beschrieben sind. Aus der Musiklehre wissen wir z. B., dass durch interagierende Stimulation verschiedener akustischer Töne sogenannte Obertöne entstehen, die den eigentlichen Klangcharakter (Entfaltung) eines Instrumentes ausmachen. Dies können wir auf ein planetenartiges Wertesystem übertragen.

Anmerkung: Da ich hier nicht weiter in diese Sphären ausschweifen möchte (einige Leser könnten gelangweilt sein ;-), verweise ich dazu auf mein Musikseminar (die „Musikalische Intuistik“ = harmonikalische Lehre der Intuition), das sich mit diesen interessanten Phänomenen näher beschäftigt.

Gemäß obiger Theorie bestücken wir ein System mit möglichst vielen polaren, gegensätzlich scheinenden Elementen, damit es in sich selbst harmonisch wirken kann: die „systemisch symmetrische Aufstellung von Motiven und Werten“.

Systemisch symmetrische Aufstellung

Hierzu machen wir es uns einfach und gehen wie folgt vor:

Schritt 1: Identifikation und Auswahl:

Man nehme die Begriffe (Werte, Wertesysteme),

  1. um die es geht,
  2. die genannt wurden oder
  3. die in einer Werte-Ermittlung festgehalten wurden – und schreibe sie jeweils auf einen Zettel (ideale Größe: DIN-A6 oder -A7, je nach Größe des Tisches oder der Wand) auf (meist sind das ca. 12 Begriffe, aber gerne auch mehr)

Schritt 2: Motive erkennen:

Nun markieren wir die Begriffe, welche ein Motiv sind oder sein könnten, in dem wir den Begriff einkreisen. Wenn keine Begriffe klar als Motiv zu erkennen sind, bedienen wir uns der Liste: “motivbasierte Werte” und wählen entsprechend aus.

Schritt 3: Motive anordnen:

Die 1-3 wichtigsten Motiv-Begriffe legen wir nun dicht beieinander auf eine freie Fläche in die Mitte, so dass sie das Zentrum (Sonne) bilden. Anschließend ordnen wir die Werte dem Motiv (oder den Motiven) zu, welche am besten passen (Motiv löst den Wert aus). Bei mehr als einem Motiv: Bestenfalls haben wir für jedes Motiv mindestens einen Wert.

Schritt 4: Werteketten bilden:

Nun bauen wir aus den restlichen Werten die vom jeweils Motiv getriggerten Werte als Beginn oder Teil einer Wertekette(FN Wertekette: siehe gleichnamigen Artikel auf Seite 252FN) auf. Es können Lücken entstehen, die nun mit anderen (zuvor nicht genannten) Werten befüllt werden.

Das Ergebnis könnte wie folgt aussehen, wobei ich hier nur ein Motiv verwendet und eine Mindmap-Software genutzt habe:

Die Grafik zeigt beispielhaft, wie das Motiv im Zentrum steht und einige Werte um sich versammelt. Diese Werte können oder sollen bestmöglich polar (also gegenläufig oder gar antonym) sein. Wenn von jedem Anfangswert aus eine wertschöpfende Wertekette gebildet wird, erreichen wir am Ende stets konstruktive Begriffe, die wir in dieser Aufstellung als gewünschte „Ergebniswerte“ bezeichnen.
Dies ist vor allem deswegen wichtig und möglich, weil in der Intuistik® stets mit konstruktiver Geisteshaltung operiert wird.

Letzte inhaltliche Bearbeitung am 28. Januar 2021

Letzte Bearbeitung dieser Seite am 14. Dezember 2021

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