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Oder: „Vision meets Grundbedürfnisse“
Die nachstehende Grafik besteht im Wesentlichen aus 2 Dreiecken, welche symmetrisch ineinandergeschoben wurden. Das hochkant stehende Dreieck ist eine wertesystemische Weiterentwicklung der weitläufig bekannten „Maslowsche Bedürfnishierarchie“.
Das umgekehrte (von oben eingeschobene) Dreieck stellt das aus Wirtschaftswissenschaften bekannte Geflecht aus „Vision, Mission, Goal“ dar.
Maslow definiert die menschlichen Bedürfnisse in einer 1970 erweiterten Pyramide wie folgt (von unten nach oben):
- Physiologische Bedürfnisse
- Sicherheitsbedürfnisse
- Soziale Bedürfnisse (Anschlussmotiv)
- Individualbedürfnisse
- Kognitive Bedürfnisse
- Ästhetische Bedürfnisse
- Selbstverwirklichung
- Transzendenz
Nun transformieren und verdichten wir die ersten (in der Pyramide unteren) 4 Bedürfnisse in einen wertesystemischen Kontext und erhalten:
- Grundbedürfnisse = Existenz
- Motive = Gründe
- Grundwerte = Selbstbestimmung
- Wertesystem = Selbstdefinition
Nachfolgend findest Du die vollständige Grafik der „MDWM“. Anschließend beschreibe ich die einzelnen Stufen – insbesondere den mittleren, zentralen Bereich, in dem vorzugsweise interaktive und konkrete Wertearbeit stattfindet.

Hinweis: die MDWM kann als Plakat (DIN-A0) im Shop der VALUES-ACADEMY erworben werden.
Zunächst eine Beschreibung des unteren Bereiches der Grafik:
Grundbedürfnisse (Existenz)
Alle evolutionsbedingte essenzielle, instinktive Ambitionen, welche auf das reine Überleben in seiner bestmöglichen Form ausgerichtet sind.
Motive (Gründe)
Fundamentale Motive, die je nach Charakter (Archetypus) ausgeprägt sind. Diese Motive setzten sich wertesystemisch aus den 7 Grundmotiven zusammen.
Grundwerte (Selbstbestimmung)
Alle Werte, die aus den o. a. Motiven resultieren. Diese können je nach Lebenslage, charakterliche Neigungen und situativen Herausforderungen zusammengesetzt sein. Oft werden diese individuell stimmigen Werte durch Konditionierungen und Umgebung beeinflusst, die beim Ermitteln persönlicher Werte herausgefiltert werden müssen, sofern sie nicht in Übereinstimmung mit den charakterlichen Werten sind.
Wertesystem (Selbstdefinition)
Aus den o. a. Werten setzt sich das persönliche Wertesystem zusammen, das die eigene Identität kennzeichnet.
Nun beschreiben wir den oberen Teil der Grafik:
Vision (Sinn)
Jeder Mensch lebt bewusst oder auch unbewusst in verschiedenen Rollen. Einige davon werden zugewiesen, viele sind jedoch selbstbestimmt oder liegen in der Natur einer Beziehungsebene. Hier einige Beispiele:
- Talente: selten von der Person selbst wertgeschätzte Potentiale, welche in einer individuellen Rolle münden können, wenn hier Förderung und Forderung stattfindet
- Beruf: im jeweiligen Job,
- Freundschaft
- Familie
- Bürger, Erdenbewohner etc.
Für jede wichtige Rolle im Leben sollte man eine „Vision“ formulieren. Diese Vision resultiert aus
- den bereits in der frühen Kindheit angelegten Basis-Interessen (Grundmotiven und -bedürfnisse; siehe auch das Münzen-Prinzip: hier „Material“) und
- den rollenspezifischen Anforderungen (siehe das Münzen-Prinzip; hier „Prägung“), die je nach Kultur unterschiedlich ausgeprägt sind.
Hinweis: Verortung der Vision im KOHEBA-Wertemodell: BA (Bauch, Intuition)
Mission (Bestimmung)
Aus der Vision resultiert eine Mission, die entweder von der Person selbst aufgestellt wird oder einem motivierenden, wertebasierenden Ruf folgt. Eine Mission kann daher auch als ehrenvoller Auftrag bezeichnet werden.
Die Mission sollte klar und deutlich, aber auch kurz und bündig beschrieben sein, so dass sich ein Credo, Motto und/oder Claim daraus ableiten lässt.
Hinweis: Verortung der Mission im KOHEBA-Wertemodell: HE (Herz, Emotion)
Goals (Erfolg)
Aus der Mission ergeben sich Goals. Hier wird es konkret. Das bedeutet, dass unser Verstand aufgefordert wird, all seine Denkprozesse auf ein messbares Ergebnis auszurichten. Hier verweise ich auf mein bereits 2003 veröffentlichtes Buch „Spielend zum Ziel“. Dort ist dieser wichtige Aspekt sehr ausführlich beschrieben.
Statt Ziele verwende ich gerne den Begriff „Goals“, da dieser treffender beschreibt, um was es geht: Ein Ziel so zu formulieren, als ob es schon geschehen ist. Im Gegensatz dazu wird das deutsche Wort Ziel meist als „Target“ verstanden, was ein „anvisiertes“ Ziel ist. Und dabei bleibt es dann meist auch: Das Ziel wird ständig anvisiert, anstatt die Vorstellungskraft zu nutzen und sich das Szenario auszumalen, wie es wäre, wenn das Ziel tatsächlich erreicht ist. Der Unterschied ist gravierend, denn unsere Denk- und Handlungsweise lernt bei einem „Target“ eher das Rechtfertigen, warum etwas nicht funktioniert. Bei einem „Goal“ richten wir Denk- und Handlungsmuster rationell und emotional, auf ein wirkliches „Erreichen wollen“ aus.
Ein Kunstgriff ist, wenn die verschiedenen rollenspezifischen Goals zusammengefasst werden können. Dies lässt sich über konkrete Wertearbeit (den wir bewusst „Missing Link“ nennen) herstellen.
Hinweis: Verortung der Goals im „KOHEBA-Wertemodell“: KO (Kopf, Ratio)
Nun folgt die Beschreibung des mittleren Teils, in dem die wesentliche Wertearbeit als Schnittstelle zwischen den beiden ineinandergeschobenen Dreiecke stattfindet:
Leitwerte (Selbstverwirklichung)
Prinzipiell gelten Grundwerte als Leitwerte. Hier unterscheiden wir jedoch zwischen individuellen Grundwerten und kollektiven Grundwerten, welche wir hier Leitwerte nennen. Diese Leitwerte stammen aus den Ebenen Vision, Mission, Goal und werden innerhalb der nachstehenden Disziplinen definiert und aktiviert:
- Vorbild
- = vorbildhaft gepflegte Werte, die insbesondere dem Wesen der Mission (ehrenvoller Auftrag) gerecht werden
- Leitbild
- = die im Leitbild verankerten Werte, welche nach innen und außen kommuniziert werden
- USP
- = das attributhafte Alleinstellungsmerkmal, welches aus der Vision entspringt und in der Mission sowie einem Claim (Motto, Credo) verdichtet zusammengefasst ist
- Mandat
- = alles Obligatorische, das mit einem gesellschaftlichen oder sozialen Zweck einer Organisation verbunden ist oder sein sollte; beispielsweise haben Krankenhäuser, Versicherungen, Pflegeeinrichtungen, Theater, Schulen, Universitäten etc. einen verbindlichen Auftrag
Darauf abgestimmt entwickeln wir per Wertearbeit folgende kollektive Wertesysteme, welche alle Aspekte von „Goal“ beinhalten und mit den zusammengefassten „Grundwerten“ aller Individuen (Teamwerte) abgeglichen (dies geschieht mittels dem Bilden von Werteketten) werden müssen:
- 3 UK-Werte (TCVS)
= das 3-fache Wertesystem von Organisationen oder Projekte, welches eine gewünschte Unternehmenskultur definiert und zum Leben bringt - Haltungswerte
= die definierten Werte, welche insbesondere innerhalb aller Führungskräfte (und Bereichsverantwortliche) gelebt werden; diese werden in den Führungsleitlinien festgelegt und beschrieben - Rollenwerte
= rollenspezifische Werte, die in der Natur einer jeweiligen Rolle liegen und berücksichtigt werden müssen - Ritualisierungen
= das Etablieren und Pflegen von bestimmten Ritualen, wodurch bisher zu kurz gekommene Werte aktiviert werden – insbesondere die definierten Leitwerte und deren durch Werteketten definierte handlungsorientierte Werte oder motivbasierte Werte (Auslöser)
Wichtige Anmerkung: Selbstverwirklichung ist wertesystemisch und auch soziokulturell gesehen nur in einem passenden Kollektiv und in Beziehung zu anderen Menschen möglich.
Wertesystem (Selbstdefinition)
- Charakter
= archetypische Eigenschaften - KOHEBA-Wertemodell
= Werte mit Zuordnung zur „Menschliche Trisymmetrik“ - Berufung
= Bestimmung; das, zu was wir berufen sind bzw. uns berufen fühlen - Ziele
= urtypische und logische Ziele (Goals), die aus unseren Grundmotiven und den daraus resultierenden Grundwerten resultieren
Die Tools bzw. Bausteine zur Ermittlung sind:
- 3×2 Wertematrix
= nach dem KOHEBA-Wertemodell aufgestellten persönlichen Werte, welche die Herzensangelegenheit(en) herausarbeiten, welche mit Werten bestückt werden können, die im motivbasierten Kontext als sog. Entfaltungswerte (Charakter formt Persönlichkeit = intrinsische, stimmige Memetik) bezeichnet werden können - Familien-Werte
= haltgebende Werte (Sicherheit) und eigene Vorstellungen von Familien-Werte, die z. B. mit tWerten und sWerten bestückt werden können - Bildung/Haltung
= aus dem aktuellen Bildungsniveau erwachsene Selbsterkenntnisse, Zielstellungen und die damit verbundenen Haltungsaspekte, welche mit hWerten bestückt werden können - Identität
= bestimmte (insbesondere Selbstbestimmte) Identitätsmerkmale, die mit mWerten bestückt werden können
Zusätzliche tabellarische Darstellung und Einordnung
Verantwortung (Niveau) | Bewusstsein (Stufe) | Entfaltung (Schritt) | Zielstruktur (Motivation) | gesellschaftliche Präferenz | |
---|---|---|---|---|---|
Vision | 8 | 1 | <=> | Sinn (Lebensaufgabe) | 10% |
Mission | 7 | 2 | <=> | Bestimmung | 40% |
Ziele | 6 | 3 | <=> | Erfolg | 80% |
Leitwerte | 5 | 4 | <=> | Selbstverwirklichung | 3% |
Wertesystem | 4 | 4 | <=> | Selbstdefinition | 5% |
Grundwerte | 3 | 3 | <=> | Selbstbestimmung | 20% |
Motive | 2 | 2 | <=> | Gründe | 60% |
Grundbedürfnisse | 1 | 1 | <=> | Existenz | 80% |
xxx … wird fortgesetzt
Letzte Bearbeitung dieser Seite am 7. März 2022