Auszug/Kapitel aus dem Buch “Spielend zum Ziel” (SZZ).
„Die größte Gefahr für die meisten von uns besteht nicht darin, das Ziel zu hochgesteckt zu haben und es zu verfehlen, sondern es zu niedrig gesteckt zu haben und es zu erreichen.“
Michelangelo
Seiteninhalte
Definition
Es gibt viele unterschiedliche Auffassungen und zahlreiche Sichtweisen darüber, was ein Ziel ist und wie man ein solches formulieren soll. Sobald es dann noch um die persönlichen Ziele geht, wird es zunehmen kompliziert.
Als ich von einigen meiner Coachees ihre persönlichen Ziele aufschreiben ließ, war ich sehr überrascht, was da so zum Vorschein kam. Es handelte sich dabei meistens nicht um Ziele, sondern um wünschenswerte oder bereits gestartete Aktivitäten. Eine Aktion ist kein Ziel. Wenn sie zum Beispiel nach London fahren wollen, um einen alten Freund zu besuchen, dann ist die Vorbereitung der Reise und die Reise selbst kein Ziel – auch wenn man das mit dem Spruch „Der Weg ist das Ziel“ philosophisch so betrachten könnte. Das Ziel ist das stattfindende Treffen mit dem Freund, so wie man sich dieses Zusammentreffen bildhaft vorstellen und ausmalen würde.
Persönliche Ziele resultieren aus unseren Tagträumen und Bedürfnissen, die wir aus uns selbst heraus haben und werden so formuliert, als ob sie gerade JETZT geschehen.
Die Begriffe „fixe Idee“, „Vision“ oder „Schnapsidee“ sind alternative Bezeichnungen für ein Ziel, welche aber nur richtungweisend sind. Wichtig ist zunächst, dass wir uns bei dem Gedanken an diese erreichten Zustände oder Ergebnisse irgendwie wohl fühlen, auch wenn dabei ein Kribbeln im Bauch zu spüren ist. Das ist sogar ein gutes Zeichen dafür, dass man auf dem richtigen Weg ist und das richtige Ziel anvisiert.
Wenn es einen Plan gibt, wie wir persönliches Glück in unserem Zusammenhang erreichen können, so ist dieser in einer logischen Reihenfolge aufgebaut.
- Jeder Mensch hat persönliche Ziele, die er mehr oder weniger für sich selbst erkennt und manifestiert.
- Erfolgreich ist derjenige, der seine Ziele erreicht; egal, ob kleine oder große.
- Kompetent ist der, der Erfolge sammelt und dadurch nachhaltig erfolgreicher ist als andere, indem er vorzeigbare oder lohnenswerte Ziele aufzeigen kann.
- Glücklich ist der, der Kompetenz vorzeigen kann. Dies baut in hohem Maße Selbstvertrauen auf.
Bilden wir daraus nun eine kurz gefasste Formel, die wir in einem Stufenplan, in einer formellen Reihenfolge, darstellen:
Persönliche Ziele anvisieren
+ Erfolge sammeln
+ Kompetenz zelebrieren
= Glück genießen
Zur Verdeutlichung stellen wir und dies in Form einer Treppe vor (siehe Abbildung), die wir hinaufgehen, bei der keine Stufe ausgelassen werden darf. So manche Zwischenstufe kann allerdings in einigen Fällen recht schnell, unbewusst oder wie von alleine beschritten werden. Das hängt von der Art des Zieles ab.
Da jeder Mensch persönliche Ziele besitzt, kann also grundsätzlich jeder Mensch glücklich sein. So einfach ist das. Nur, warum sind es viele nicht?
Erinnerst Du Dich an die Falle?
Es gibt Menschen, Gruppen, Strömungen, Meinungen oder Weltbilder, die Ihnen Ihre persönlichen Ziele wegnehmen und dafür andere Ziele geben. Vor allem die Medien und die Werbespezialisten dürfen wir dabei nicht vergessen. Wir werden pausenlos und clever suggestiv aufgefordert bestimmte Informationen zu konsumieren und Produkte zu kaufen, die uns glücklich machen sollen. Damit werden uns, vor allem durch das fremd gesteuerte Erschaffen von Bedürfnissen, Ziele eingepflanzt. Da viele andere Menschen in unserer Umgebung dies auch tun oder konsumieren, scheint etwas Gutes daran zu sein und wir verlieren uns zunehmend in einem Statusdenken. Dabei reduzieren wir die Aufmerksamkeit und den notwendigen Fokus auf unsere einigen Lebens-Szenarien.
Zwar gehen wir dann auch scheinbar unseren Weg, so wie mit obiger Treppe beschrieben, allerdings kommen wir nicht an unserem eigenen Glück an.
Bist du was – dann hast Du was!
Die perfekt inszenierte Medienlandschaft stellt eine neue Art der Religion dar. Es wird uns suggeriert, dass wir nur dann etwas taugen (wert sind), wenn wir etwas haben oder besitzen (Äußerlichkeit). Also sei die Lösung: „Kauf´ dir was (hast du was) – dann bist du was!“. Dies widerspricht der naturgemäßen, wertschöpfenden Logik von „Sein > Tun > Haben“. Im Sinne des persönlichen Glücks ist es daher umgekehrt: „Bist du was – dann hast du was!“
Wir müssen also erst jemand SEIN, um dann daraus abgeleitet etwas zu HABEN, das unserem logischen Naturell entspricht.
Es spricht nichts dagegen ein Märchenschloss, einen schicken Mercedes, eine Rolex oder den neuesten Super-Computer zu besitzen, wenn wir das Besitzrecht an diesen Sachen aus uns heraus erschaffen, in dem wir vernünftiger Weise einen ethischen Verwendungszweck definieren und diese Dinge auch wirklich aus eigenen vorhandenen Mitteln bezahlen können.
Dein derzeitiges Spiel
Sie, lieber Leser, spielen heute mindestens zu einem gewissen Teil ein Spiel, das Ihnen gegeben oder diktiert wurde. Was ist Ihr Lohn für das Spiel?
Ein bis zwei Drittel Ihres Lebens leben Sie an sich selbst vorbei, indem Sie sich nicht mit den wirklich wichtigen und überlebensfreundlichen Dingen beschäftigen.
Dementsprechend liegen hier Ihre versteckten Reserven, die, wenn sie richtig aktiviert werden, zum erheblichen Wachstum beitragen können.
Dein zukünftiges Spiel
Fangen Sie an, einen beträchtlichen Teil Ihrer Zeit und Aufmerksamkeit mit Ihren Träumen und Bedürfnissen zu verbringen. Nehmen Sie das bitte wörtlich!
Schreiben Sie Ihre Ziele auf (bitte tun Sie das wirklich)! Schreiben Sie Strategien auf, jeden spontanen Einfall, der Sie in Richtung Ihres Zieles bringt. Formulieren Sie das, was Sie fühlen und geistig sehen können, so, als ob es schon geschehen wäre.
Sollten Sie zum Beispiel die Sprache Spanisch lernen wollen, dann wird meist wie folgt formuliert: „Ich möchte Spanisch sprechen lernen!“ – richtig wäre jedoch: „Ich spreche Spanisch“. Diesen Gedanken sollten Sie wiederholen und sich dabei vorstellen, wie Sie es tatsächlich in vollendeter Form tun.
Dies erzeugt den gleichen Effekt, wie beim Bau eines Modells von einem Haus oder Fahrzeug, so dass man es praktisch schon sehen bzw. sich viel besser vorstellen kann. Damit erschaffen Sie das Gewünschte zumindest schon mal gedanklich und derart, dass Sie es sich viel leichter immer wieder neu betrachten können. Schreiben Sie dies alles in ein spezielles Buch oder auch in eine Datei in Ihrem Computer; aber drucken Sie es unbedingt aus, lassen Sie es dann beim erneuten Lesen auf sich einwirken und bewahren Sie es schließlich an einem Ihnen vertrauten Ort auf.
Vergrößern Sie Ihre Ziele, wenn Ihnen danach ist, und ändern dies natürlich entsprechend in Ihren Aufzeichnungen. Tun Sie dies alles zunächst nur für sich alleine, so dass Ihnen niemand etwas davon wegnehmen kann – zum Beispiel in Form von Kritik oder so etwas wie: „Das schaffst Du niemals!“.
Es ist Ihr Ziel (Goal), das Sie in Ihrer Zeit geistig kreieren, bevor es dann richtig losgeht.
Das Erfolgsprotokoll (Erfolgsjournal)
Zum Zieledefinieren müssen wir selbstbewusst in einer bestimmten Größe denken können. Dazu gibt es einen guten Trick, sich selbst darauf zu konditionieren:
Führen Sie Erfolgsprotokolle und heben Sie diese auf. Das Aufschreiben von Erfolgen (auch kleine) erschafft in uns ein neues, aber prinzipiell natürliches Denkmuster, das uns an Erfolge gewöhnen lässt. Es bestätigt das bereits Erreichte und wir lernen unsere erfolgreichen Handlungen besser kennen, die ein wichtiger Baustein unserer zukünftigen, noch wertvolleren Erfolge sind. Lesen Sie öfters (mindestens einmal im Monat) in diesen Aufzeichnungen.
Sie werden Ihre Ziele erreichen. Ganz besonders, wenn Sie, neben dem Training Ihres Erfolgsmuskels, die Beschaffenheit von Zielen kennen und nach den Regeln und der Logik des nächsten Kapitels verfahren.
Letzte Bearbeitung dieser Seite am 16. März 2021